Messkonzeptverwaltung in SAP S/4HANA Utilities – Das sollten Sie wirklich wissen

Von
Marcel Littawe
July 24, 2025
3 Minuten

Messkonzeptverwaltung in SAP S/4HANA Utilities – Das sollten Sie wirklich wissen

SAP Event Mesh, Messkonzeptmodelle, MCM-Cloud, APE-Framework, das Datenmodell im S/4HANA Utilities, Prozessintegration – wer sich mit der Messkonzeptverwaltung beschäftigt, wird schnell mit einer Vielzahl technischer Begriffe konfrontiert. Die Frage ist: Wie lässt sich die Messkonzeptverwaltung (MKV) sinnvoll in dieses Zusammenspiel einordnen? Und: Wie hängen all diese Komponenten konkret zusammen?

In diesem Blogbeitrag erhalten Sie eine verständliche erste Einordnung – und damit mehr Orientierung im komplexen SAP-Umfeld.

Was ist die SAP-Messkonzeptverwaltung (MKV)?

Die SAP-Messkonzeptverwaltung (MKV) ist weit mehr als ein reines Stammdatentool: Sie bildet das zentrale Bindeglied in einer hybriden Systemlandschaft, in der S/4HANA Utilities mit Cloud-Services wie der MCM-Cloudkommuniziert. Ziel ist eine konsistente und qualitätsgesicherte Pflege von Stammdaten – unabhängig davon, ob diese aus On-Premise- oder Cloud-Systemen stammen.

Die MKV sorgt dafür, dass nur vollständig und regelkonform gepflegte Daten in das führende Stammdatensystem gelangen. Dabei spielt insbesondere die MCM-Cloud (basierend auf der SAP Business Technology Platform) eine entscheidende Rolle: Sie filtert fehlerhafte oder unvollständige Daten, bevor sie überhaupt an S/4HANA Utilities übermittelt werden.

Durch diese Architektur wird eine nahtlose Integration der Stammdatenverwaltung über Systemgrenzen hinwegermöglicht – und gleichzeitig sichergestellt, dass die Datenqualität nicht durch externe Einflüsse beeinträchtigt wird.

Gängige Prozessabfolge

Auf Basis des oben genannten Schaubilds lässt sich ein typischer Prozess wie folgt beschreiben:

  1. Formularerstellung im externen System:
    Ein Stammdatenformular im JSON-Format wird generiert. Damit dies korrekt befüllt werden kann, muss das externe System Informationen über das erwartete Datenmodell in der MKV kennen – diese können im Vorfeld über eine Schnittstelle (GET) abgefragt werden.
  2. Verarbeitung in der MKV:
    Die MKV identifiziert, ob es sich um eine Anlage, Änderung oder Deaktivierung handelt. Entsprechend wird die Messkonzeptinstanz angepasst oder neu erstellt.
  3. Prozessstart via APE-Framework:
    Nach erfolgreicher Evaluierung in der MKV wird der zugehörige Prozess über das APE-Framework im S/4HANA Utilities gestartet. Dieser arbeitet die Stammdatenanlage schrittweise ab. Zwischenergebnisse werden dabei über das SAP Event Mesh zurück an die MKV gesendet, sodass diese als Trigger für den nächsten Prozessschritt dienen – bis zur finalen Aktivierung oder Deaktivierung des Datenmodells.

Wichtige Begrifflichkeiten – ein Überblick

Schnittstellen im Einsatz:

  • API-Call:
    Push-basierte, gezielte Abfragen durch externe Systeme (z. B. nach Informationen zum Datenmodell).
  • SAP Event Mesh:
    Ereignisgesteuerte Kommunikation, bei der Änderungen am Datenmodell automatisch an angebundene Systeme übermittelt werden.

Zentrale Begriffe innerhalb der MKV:

  • Messkonzeptklasse:
    Repräsentiert den realen Netzaufbau und alle beteiligten Akteure (z. B. Erzeuger, Verbraucher) samt zugehöriger Messaufgaben.
  • Messkonzeptmodell:
    Leitet sich aus der Messkonzeptklasse ab und definiert Details zur Marktrolle (MaLo), etwa Berechnungsformeln und Zählverfahren.
  • Messkonzeptinstanz:
    Das konkrete Datenmodell, das auf dem Messkonzeptmodell basiert und im Rahmen der Stammdatenpflege verwendet wird.

MKV-Backendadapter:

  • Modell-ID:
    Identifiziert das Datenmodell im S/4HANA Utilities und stellt die Referenz zum Messkonzeptmodell in der MKV her. Hier sind die Regelwerke hinterlegt, z. B. zur Tarifierung einer MaLo.
  • APE-Framework:
    Das Prozessframework in S/4HANA Utilities. Es umfasst sowohl Standard- als auch MKV-spezifische Prozesse, die bei Bedarf durch kundenspezifische Schritte erweitert werden können.

Fazit

Die SAP-Messkonzeptverwaltung (MKV) ist ein zentraler Baustein für die durchgängige, qualitätsgesicherte Stammdatenpflege in modernen Energieversorgungsunternehmen. Sie verbindet Cloud- und On-Premise-Systeme, Prozesse und Datenmodelle – und sorgt damit für Konsistenz und Effizienz in der Systemlandschaft. Wer die wichtigsten Begrifflichkeiten und Abläufe kennt, kann die MKV gezielt nutzen – und bleibt im SAP-Dschungel handlungsfähig.